Welches siloentnahmegerät sollte man wählen?

Die Auswahl des richtigen Siloentnahmegeräts ist für landwirtschaftliche Betriebe von entscheidender Bedeutung. Ein effizientes Gerät optimiert nicht nur den Arbeitsprozess, sondern trägt auch zur Qualitätssicherung des Futters bei. Die Vielfalt der verfügbaren Optionen kann jedoch überwältigend sein. Von leistungsstarken Fräsentnehmern über präzise Blockschneider bis hin zu flexiblen Silozangen – jedes System hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Die Entscheidung hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter Silogröße, tägliche Entnahmemenge und vorhandene Infrastruktur. Innovative Technologien wie RFID-Systeme und NIR-Sensoren erweitern zudem die Möglichkeiten moderner Siloentnahmegeräte. Eine fundierte Analyse der betrieblichen Anforderungen ist daher unerlässlich, um die optimale Lösung zu finden.

Arten von siloentnahmegeräten im überblick

Siloentnahmegeräte lassen sich grob in drei Hauptkategorien einteilen: Fräsentnehmer, Blockschneider und Silozangen. Jede dieser Kategorien bedient spezifische Anforderungen und eignet sich für unterschiedliche Betriebsgrößen und Siloformen. Fräsentnehmer sind besonders leistungsstark und eignen sich für große Silos mit hohem Durchsatz. Blockschneider bieten eine präzise Entnahme und sind ideal für mittlere Siloanlagen. Silozangen hingegen zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus und sind besonders bei kleineren Betrieben beliebt.

Die Wahl des richtigen Siloentnahmegeräts hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Betriebs, die Art und Menge des gelagerten Futters, die Siloform (Hochsilo oder Flachsilo) sowie die verfügbare Schlepperleistung. Auch wirtschaftliche Aspekte wie Anschaffungskosten, Wartungsaufwand und Energieeffizienz spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.

In den letzten Jahren haben technologische Innovationen die Leistungsfähigkeit und Präzision von Siloentnahmegeräten deutlich verbessert. Moderne Systeme verfügen oft über integrierte Wiegeeinrichtungen, automatisierte Steuerungen und sogar Analysefunktionen zur Bestimmung der Futterqualität. Diese Fortschritte ermöglichen eine genauere Dosierung und eine optimierte Futterverwertung .

Fräsentnehmer: leistungsstarke option für große silos

Fräsentnehmer gehören zu den leistungsstärksten Siloentnahmegeräten und sind besonders für große Betriebe mit hohem Futterbedarf geeignet. Sie arbeiten mit einer rotierenden Fräswalze, die das Siliergut kontinuierlich und gleichmäßig aus dem Silo entnimmt. Diese Methode gewährleistet eine homogene Entnahme über die gesamte Anschnittfläche und minimiert Futterverluste durch Nachgärung oder Schimmelbildung.

Ein wesentlicher Vorteil von Fräsentnehmern ist ihre hohe Entnahmeleistung, die je nach Modell zwischen 2 und 5 Tonnen pro Stunde liegen kann. Dies macht sie besonders effizient für Betriebe mit großen Tierbeständen oder für Biogasanlagen. Zudem ermöglicht die kontinuierliche Entnahme eine gleichmäßige Futterqualität, da Mischungsverhältnisse und Schichtungen im Silo berücksichtigt werden.

Funktionsweise und vorteile des trioliet triotrac fräsentnehmers

Der Trioliet Triotrac Fräsentnehmer ist ein Beispiel für ein hochmodernes Siloentnahmegerät. Er kombiniert die Vorteile eines leistungsstarken Fräsentnehmers mit denen eines selbstfahrenden Futtermischwagens. Die Fräse des Triotrac arbeitet mit einer Breite von bis zu 2 Metern und kann Silage präzise und schonend entnehmen.

Ein besonderes Merkmal des Triotrac ist sein zweistufiges Frässystem . Die erste Stufe lockert das Material auf, während die zweite Stufe es sauber abschneidet. Dies resultiert in einer glatten Anschnittfläche, die die Silagequalität erhält und Nacherwärmung verhindert. Die entnommene Silage wird direkt in den integrierten Mischbehälter gefördert, wo sie bei Bedarf mit anderen Futterkomponenten gemischt werden kann.

Der Triotrac verfügt zudem über ein intelligentes Steuerungssystem, das die Fahrgeschwindigkeit und Fräsleistung automatisch an die Silagekonsistenz anpasst. Dies optimiert den Entnahmeprozess und reduziert den Kraftstoffverbrauch.

Einsatzbereiche und kapazität des strautmann hydrofox fräsentnehmers

Der Strautmann Hydrofox ist ein vielseitiger Fräsentnehmer, der sich durch seine Kompaktheit und Flexibilität auszeichnet. Er eignet sich besonders für mittelgroße bis große Betriebe und kann sowohl in Flach- als auch in Hochsilos eingesetzt werden. Die Entnahmekapazität des Hydrofox liegt je nach Modell zwischen 1,5 und 3 Tonnen pro Stunde.

Ein Hauptmerkmal des Hydrofox ist seine hydraulisch verstellbare Fräswalze. Diese ermöglicht eine präzise Anpassung an unterschiedliche Silohöhen und -formen. Die Fräswalze ist mit spiralförmig angeordneten Messern ausgestattet, die eine gleichmäßige und schonende Entnahme gewährleisten.

Der Hydrofox kann als Anbaugerät für Traktoren oder als selbstfahrende Variante geliefert werden. Die selbstfahrende Version bietet den Vorteil einer höheren Manövrierfähigkeit, insbesondere in engen Silobereichen. Beide Varianten verfügen über ein Förderband, das das entnommene Material direkt in einen Futtermischwagen oder auf einen Anhänger transportieren kann.

Vergleich der schnittqualität: fräsentnehmer vs. blockschneider

Die Schnittqualität ist ein entscheidender Faktor für die Konservierung der Silage und die Vermeidung von Futterverluste. Fräsentnehmer und Blockschneider unterscheiden sich hier deutlich in ihrer Arbeitsweise und den resultierenden Anschnittflächen.

Fräsentnehmer erzeugen in der Regel eine relativ raue Anschnittfläche . Dies kann zu einer erhöhten Oberfläche führen, die anfälliger für Nacherwärmung und Schimmelbildung ist. Allerdings haben moderne Fräsentnehmer wie der Trioliet Triotrac diesen Nachteil durch innovative Fräswalzenkonstruktionen weitgehend überwunden.

Blockschneider hingegen erzeugen eine glatte, saubere Schnittfläche . Dies minimiert die Angriffsfläche für Sauerstoff und reduziert das Risiko von Qualitätsverlusten. Die glatte Oberfläche erleichtert zudem die vollständige Entnahme ohne Restfutter an der Silowand.

Die Wahl zwischen Fräsentnehmer und Blockschneider sollte nicht nur auf Basis der Schnittqualität getroffen werden. Faktoren wie Entnahmemenge, Arbeitsgeschwindigkeit und Flexibilität sind ebenso zu berücksichtigen.

Blockschneider: präzise entnahme für mittlere siloanlagen

Blockschneider haben sich als effiziente Lösung für mittlere Siloanlagen etabliert. Sie arbeiten nach dem Prinzip des sauberen Schnitts und entnehmen das Siliergut in Form kompakter Blöcke. Diese Methode bietet mehrere Vorteile: Sie erhält die Struktur des Futters, minimiert Futterverluste und hinterlässt eine glatte Anschnittfläche, die die Silagequalität schützt.

Ein wesentlicher Vorteil von Blockschneidern ist ihre Präzision. Sie ermöglichen eine exakte Portionierung des Futters, was besonders für Betriebe mit definierten Fütterungsrationen von Bedeutung ist. Zudem arbeiten Blockschneider in der Regel energieeffizienter als Fräsentnehmer, da sie keine kontinuierlich rotierende Fräswalze benötigen.

Hydraulische blockschneider von mammut: modelle und leistungsspektrum

Mammut hat sich als führender Hersteller von hydraulischen Blockschneidern etabliert. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Modellen, die verschiedene Betriebsgrößen und Anforderungen abdecken. Die Blockschneider von Mammut zeichnen sich durch ihre robuste Konstruktion und hohe Schnittleistung aus.

Ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Mammut-Blockschneider ist das Modell Profi 2800 . Es verfügt über eine Schnittbreite von 2,80 Metern und kann Blöcke mit einem Volumen von bis zu 3,5 Kubikmetern schneiden. Die hydraulische Ausführung ermöglicht eine kraftvolle und präzise Schnittführung, selbst bei verdichteter Silage.

Mammut setzt bei seinen Blockschneidern auf ein patentiertes Messersystem. Die Messer sind so angeordnet, dass sie einen sauberen, ziehenden Schnitt erzeugen. Dies reduziert den Kraftaufwand und schont die Struktur des Futters. Zudem sind die Messer selbstschärfend, was den Wartungsaufwand minimiert und eine konstant hohe Schnittqualität gewährleistet.

Einsatz des röwer turbo blockschneiders in flachsilos

Der Röwer Turbo Blockschneider ist speziell für den Einsatz in Flachsilos konzipiert. Er kombiniert die Vorteile eines klassischen Blockschneiders mit innovativen Funktionen, die die Arbeit in Flachsilos erleichtern. Das Gerät ist als Anbaugerät für Frontlader oder Teleskoplader erhältlich und zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus.

Ein besonderes Merkmal des Röwer Turbo ist sein Turboschneidesystem . Dieses System nutzt die Hydraulikkraft des Trägerfahrzeugs, um eine zusätzliche Schneidkraft zu erzeugen. Dadurch können auch stark verdichtete Silagen effizient geschnitten werden. Die Schnittbreite des Turbo liegt je nach Modell zwischen 1,45 und 2,45 Metern.

Der Röwer Turbo verfügt zudem über eine hydraulisch verstellbare Oberschiene. Diese ermöglicht es, die Höhe des Schnittblocks an die jeweilige Silohöhe anzupassen. Dadurch kann der Anwender flexibel auf unterschiedliche Silosituationen reagieren und eine optimale Auslastung des Geräts erreichen.

Vorteile der glatten schnittfläche für die silokonservierung

Die glatte Schnittfläche, die Blockschneider hinterlassen, ist ein entscheidender Vorteil für die Konservierung der Silage. Eine ebene, kompakte Anschnittfläche bietet weniger Angriffsfläche für Sauerstoff , was die Nacherwärmung und Schimmelbildung reduziert. Dies trägt wesentlich zur Erhaltung der Futterqualität bei.

Studien haben gezeigt, dass eine glatte Anschnittfläche die Verluste durch Nachgärung um bis zu 30% reduzieren kann. Dies ist besonders in den Sommermonaten von Bedeutung, wenn höhere Temperaturen die mikrobiellen Prozesse beschleunigen. Eine saubere Schnittfläche erleichtert zudem die vollständige Entnahme des Futters, was Restverluste minimiert.

Die Qualität der Anschnittfläche hat einen direkten Einfluss auf die Haltbarkeit und Nährstoffkonservierung der Silage. Eine Investition in einen hochwertigen Blockschneider kann sich durch reduzierte Futterverluste schnell amortisieren.

Silozange: flexible lösung für kleinere betriebe

Silozangen stellen eine kostengünstige und flexible Alternative zu Fräsentnehmern und Blockschneidern dar. Sie eignen sich besonders für kleinere bis mittlere Betriebe mit geringerem Futterbedarf oder für Betriebe, die Wert auf eine vielseitig einsetzbare Lösung legen. Silozangen arbeiten nach dem Prinzip des Greifens und Herausreißens von Futtermaterial aus dem Silo.

Ein Hauptvorteil von Silozangen ist ihre Vielseitigkeit . Sie können nicht nur für die Entnahme von Silage, sondern auch für andere Materialien wie Heu, Stroh oder sogar Mist verwendet werden. Dies macht sie zu einem wertvollen Allround-Werkzeug für landwirtschaftliche Betriebe. Zudem sind Silozangen in der Regel kostengünstiger in der Anschaffung und wartungsärmer als komplexere Siloentnahmesysteme.

Alö silograb: konstruktion und handhabung

Die Alö Silograb ist ein Beispiel für eine moderne, effiziente Silozange. Sie zeichnet sich durch

ihre robuste Konstruktion und einfache Handhabung aus. Die Zange besteht aus zwei hydraulisch betriebenen Greifarmen, die mit speziell gehärteten Zinken ausgestattet sind. Diese Zinken sind so angeordnet, dass sie das Futtermaterial effektiv greifen, ohne es zu stark zu zerreißen.

Ein besonderes Merkmal der Alö Silograb ist ihr konischer Aufbau. Die Greifarme sind so geformt, dass sie sich nach unten hin verjüngen. Dies erleichtert das Eindringen in verdichtetes Silagematerial und ermöglicht eine saubere, präzise Entnahme. Die konische Form reduziert zudem den Kraftaufwand beim Greifen und schont so die Hydraulik des Trägerfahrzeugs.

Die Handhabung der Alö Silograb ist benutzerfreundlich gestaltet. Die Zange kann einfach an Frontlader oder Teleskoplader angebaut werden und wird über die Hydraulik des Trägerfahrzeugs gesteuert. Ein optionales Schnellwechselsystem ermöglicht einen raschen Wechsel zwischen verschiedenen Anbaugeräten, was die Flexibilität im täglichen Einsatz erhöht.

Einsatzmöglichkeiten der Bressel und Lade Multizange

Die Bressel und Lade Multizange ist ein vielseitiges Werkzeug, das über die reine Siloentnahme hinausgeht. Sie wurde entwickelt, um verschiedene Aufgaben in landwirtschaftlichen Betrieben zu bewältigen. Die Multizange eignet sich nicht nur für die Entnahme von Silage, sondern auch für den Umschlag von Heu, Stroh, Mist und sogar leichten Schüttgütern.

Ein Hauptmerkmal der Bressel und Lade Multizange ist ihre modulare Bauweise. Der Anwender kann zwischen verschiedenen Zinkenformen und -längen wählen, um die Zange optimal an die jeweilige Aufgabe anzupassen. Für die Siloentnahme stehen beispielsweise verstärkte Zinken zur Verfügung, die auch in stark verdichteter Silage effektiv arbeiten.

Die Multizange verfügt zudem über eine hydraulische Obergreiferzange. Diese ermöglicht es, auch loses Material sicher zu greifen und zu transportieren. Dies ist besonders nützlich beim Umschlag von Heu oder beim Stapeln von Strohballen. Die Kombination aus robusten Zinken und hydraulischem Obergreifer macht die Multizange zu einem vielseitigen Helfer im täglichen Betriebsablauf.

Kosteneffizienz und Wartungsaufwand von Silozangen

Silozangen zeichnen sich durch ihre hohe Kosteneffizienz aus, insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu spezialisierten Fräsentnehmern oder Blockschneidern deutlich geringer. Zudem können Silozangen oft an vorhandene Trägerfahrzeuge wie Frontlader oder Teleskoplader angebaut werden, was zusätzliche Investitionen in separate Antriebseinheiten überflüssig macht.

Der Wartungsaufwand für Silozangen ist in der Regel gering. Die einfache mechanische Konstruktion mit wenigen beweglichen Teilen reduziert die Anfälligkeit für Störungen. Hauptwartungspunkte sind das regelmäßige Schmieren der Lagerpunkte und das gelegentliche Nachschärfen oder Ersetzen der Zinken. Diese Arbeiten können oft vom Betriebspersonal selbst durchgeführt werden, was die Wartungskosten niedrig hält.

Trotz ihrer Einfachheit können moderne Silozangen eine beachtliche Leistung erzielen. Bei sachgerechter Anwendung und regelmäßiger Wartung sind Entnahmeleistungen von 1-2 Tonnen pro Minute realistisch.

Auswahlkriterien für das optimale Siloentnahmegerät

Die Wahl des richtigen Siloentnahmegeräts ist eine wichtige betriebswirtschaftliche Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden sollte. Verschiedene Faktoren müssen berücksichtigt werden, um eine optimale Lösung für den individuellen Betrieb zu finden. Im Folgenden werden die wichtigsten Auswahlkriterien näher beleuchtet.

Silogröße und tägliche Entnahmemenge als Entscheidungsfaktoren

Die Größe des Silos und die täglich benötigte Futtermenge sind entscheidende Faktoren bei der Auswahl des Entnahmegeräts. Für große Silos mit hohem täglichem Durchsatz sind leistungsstarke Fräsentnehmer oft die beste Wahl. Sie können kontinuierlich große Mengen entnehmen und eignen sich besonders für Betriebe mit mehr als 200 Großvieheinheiten.

Bei mittleren Betriebsgrößen mit 50-200 Großvieheinheiten bieten Blockschneider eine gute Balance zwischen Leistung und Präzision. Sie ermöglichen eine exakte Portionierung und hinterlassen eine glatte Anschnittfläche, was die Silagequalität schützt.

Für kleinere Betriebe mit weniger als 50 Großvieheinheiten oder für Betriebe mit stark schwankender Entnahmemenge sind Silozangen oft die flexibelste und kosteneffizienteste Lösung. Sie erlauben eine bedarfsgerechte Entnahme und können auch für andere Aufgaben eingesetzt werden.

Einfluss der Siloform: Hochsilo vs. Flachsilo

Die Form des Silos hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahl des geeigneten Entnahmegeräts. Hochsilos erfordern oft spezialisierte Entnahmesysteme, die vertikal arbeiten können. Hier kommen häufig Fräsentnehmer oder spezielle Blockschneider zum Einsatz, die an die vertikale Arbeitsweise angepasst sind.

Flachsilos bieten mehr Flexibilität bei der Wahl des Entnahmegeräts. Hier können sowohl Fräsentnehmer als auch Blockschneider und Silozangen effektiv eingesetzt werden. Die Entscheidung hängt dann stärker von anderen Faktoren wie der Betriebsgröße und der gewünschten Entnahmeleistung ab.

Bei der Entscheidung zwischen Hoch- und Flachsilo sollten auch langfristige Überlegungen zur Betriebsentwicklung berücksichtigt werden. Ein Flachsilo bietet in der Regel mehr Flexibilität für zukünftige Anpassungen des Entnahmesystems.

Berücksichtigung der vorhandenen Schlepperleistung und Hydraulik

Die verfügbare Schlepperleistung und die Kapazität der Hydraulikanlage sind wichtige technische Rahmenbedingungen bei der Auswahl des Siloentnahmegeräts. Fräsentnehmer stellen in der Regel die höchsten Anforderungen an die Antriebsleistung und Hydraulik. Sie benötigen oft Schlepper mit mindestens 100 PS und einem Hydraulikölfluss von 60-80 l/min.

Blockschneider sind in ihren Anforderungen etwas moderater. Je nach Größe und Ausführung reichen oft Schlepper mit 70-90 PS aus. Die hydraulischen Anforderungen liegen typischerweise bei 40-60 l/min.

Silozangen sind am flexibelsten und können meist schon mit kleineren Schleppern ab 50 PS betrieben werden. Ihre hydraulischen Anforderungen sind mit 30-40 l/min am geringsten.

Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Siloentnahmesysteme

Bei der Kosten-Nutzen-Analyse müssen neben den Anschaffungskosten auch die laufenden Betriebs- und Wartungskosten sowie die potentiellen Einsparungen durch verbesserte Effizienz berücksichtigt werden. Fräsentnehmer haben in der Regel die höchsten Anschaffungskosten, können aber durch ihre hohe Leistung und Automatisierung in großen Betrieben zu erheblichen Arbeitszeitersparnissen führen.

Blockschneider bieten eine gute Balance zwischen Investitionskosten und Leistung. Ihre präzise Arbeitsweise kann zu einer verbesserten Silagequalität und damit zu Einsparungen bei Futterverlusten führen.

Silozangen haben die geringsten Anschaffungskosten, sind aber in ihrer Leistung begrenzt. Ihre Vielseitigkeit kann jedoch in kleineren Betrieben zu einer besseren Auslastung und damit zu einer höheren Wirtschaftlichkeit führen.

Eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse sollte immer die individuellen Betriebsstrukturen und Zukunftspläne berücksichtigen. Was für einen Betrieb optimal ist, kann für einen anderen eine Fehlinvestition sein.

Innovative Technologien in modernen Siloentnahmegeräten

Die Entwicklung moderner Siloentnahmegeräte wird zunehmend von innovativen Technologien geprägt. Diese Innovationen zielen darauf ab, die Effizienz zu steigern, die Futterqualität zu verbessern und die Arbeitsprozesse zu optimieren. Im Folgenden werden einige der wichtigsten technologischen Trends in diesem Bereich vorgestellt.

Automatisierte Entnahmesysteme mit RFID-Technologie

RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification) revolutioniert die Steuerung und Überwachung von Siloentnahmegeräten. Moderne Systeme nutzen RFID-Chips, um einzelne Tiere oder Tiergruppen zu identifizieren und automatisch die passende Futtermenge und -zusammensetzung zu ermitteln.

Ein Beispiel für ein solches System ist der DeLaval OptiDuo. Dieses automatisierte Entnahmegerät navigiert selbstständig durch den Stall, erkennt mittels RFID-Technologie den Futterbedarf verschiedener Tiergruppen und passt die Entnahme- und Verteilmenge entsprechend an. Dies führt zu einer präziseren Fütterung und kann den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren.

Die Integration von RFID-Technologie ermöglicht zudem eine lückenlose Dokumentation des Futtermanagements. Landwirte können detaillierte Daten über Futterverbrauch und -effizienz sammeln, was eine kontinuierliche Optimierung der Fütterungsstrategie erlaubt.

Integrierte Wiegesysteme für präzise Futterrationen

Moderne Siloentnahmegeräte sind zunehmend mit hochpräzisen Wiegesystemen ausgestattet. Diese Systeme ermöglichen eine exakte Dosierung der Futtermengen direkt während des Entnahmeprozesses. Ein Beispiel hierfür ist das TruckScale-System von Keenan, das in Futtermischwagen integriert ist.

Die integrierten Wiegesysteme arbeiten oft mit Dehnungsmessstreifen oder Lastzellen, die kontinuierlich das Gewicht des entnommenen Futters messen. In Kombination mit computergesteuerten Dosiereinrichtungen können so Futterrationen auf das Gramm genau zusammengestellt werden.

Der Hauptvorteil dieser Technologie liegt in der Möglichkeit, Futterrationen exakt an den Bedarf der Tiere anzupassen. Dies kann zu einer verbesserten Futterverwertung führen und hilft, Überfütterung oder Unterversorgung zu vermeiden. Langfristig kann dies sowohl die Tiergesundheit als auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs positiv beeinflussen.

NIR-Sensoren zur Echtzeitanalyse der Silagequalität

NIR-Sensoren (Nahinfrarot-Spektroskopie) stellen einen bedeutenden technologischen Fortschritt in der Siloentnahme dar. Diese Sensoren ermöglichen eine Echtzeitanalyse der Silagequalität direkt während des Entnahmeprozesses. Sie messen wichtige Parameter wie Trockensubstanzgehalt, Rohprotein, Stärke und Fasern.

Ein Beispiel für den Einsatz dieser Technologie ist der John Deere HarvestLab 3000. Dieses System kann nicht nur während der Ernte, sondern auch bei der Siloentnahme eingesetzt werden. Es liefert in Echtzeit Daten zur Zusammensetzung der Silage, was eine sofortige Anpassung der Futterrationen ermöglicht.

Die Vorteile der NIR-Technologie sind vielfältig:

  • Unmittelbare Anpassung der Futterrationen an Qualitätsschwankungen in der Silage
  • Verbesserte Futterverwertung durch präzise Nährstoffzusammensetzung
  • Frühzeitige Erkennung von Qualitätsproblemen im Silo
  • Optimierung der Fütterungsstrategien basierend auf aktuellen Daten

Die Integration von NIR-Sensoren in Siloentnahmegeräte stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Präzisionslandwirtschaft dar. Sie ermöglicht es Landwirten, ihre Fütterungsstrategien auf einer soliden Datenbasis kontinuierlich zu optimieren und damit die Effizienz ihrer Betriebe zu steigern.

Die Kombination aus automatisierter Entnahme, präziser Wiegung und Echtzeitanalyse der Futterqualität eröffnet neue Möglichkeiten im Futtermanagement. Diese Technologien können nicht nur die Arbeitseffizienz steigern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Tiergesundheit und Produktivität leisten.

Plan du site